Wer Seeadler fotografieren möchte, fährt am besten nach Mecklenburg-Vorpommern. Nirgends ist die Chance auf ein schönes Foto von Deutschlands Wappenvogel größer. In Westdeutschland selten gewordene Greifvögel lassen sich hier noch mit relativ wenig Aufwand finden. Die gegensätzlichen Landschaften, insbesondere die Küstenregion im Kontrast zu den Seenlandschaften, üben einen großen Reiz auf mich aus. Während die anfänglichen Fototouren vor allem den Greifvögeln galten, hat sich inzwischen mein Interesse eindeutig in Richtung Landschafts- und Säugetierfotografie verlagert.
Wenn Du Dich fragst, was einer Deiner Naturfotografen-Kollegen gerade wohl so treibt, dann fahr´ nach Helgoland, denn da ist er bestimmt. Kaum ein Ort in Deutschland hat die Bezeichnung Naturfotografen-Hotspot so sehr verdient, wie Deutschlands einzige Hochseeinsel. Die Hauptsensation stellen dabei sicher die Basstölpel und die Kegelrobben dar. Allerdings kann man dort, je nach Jahreszeit, auch viele andere lohnende Motive – insbesondere was Wasser- und Seevögel angeht – finden.
Ohne Zweifel, Südafrika war für mich ein Wendepunkt in meiner Fotografie und wenn man ehrlich ist, ein Startpunkt. Ich wollte unbedingt vernünftige Aufnahmen von der überwältigenden Tierwelt machen und so führte es mich seit 1998 bislang zehnmal in den Kruger National Park, den Kgalagadi Transfrontier Park, den Mapungubwe National Park, nach iSimangaliso und Marakele, um zu fotografieren, Urlaub zu machen und, überaus effektiv, meine Frau mit dem Afrikavirus zu infizieren.
Nirgends war ich häufiger, kein Ort außerhalb meiner Heimatstadt ist in diesem Ausmaß Teil meiner Familiengeschichte und verantwortlich für eine nicht abreissende Begeisterung für die heimische Tierwelt. Meine ganze Familie liebt es dort; ich habe die Naturfotografie verfeinert, meine Kinder haben dort Skifahren gelernt und nichts ist besser, als nach einem ausgiebigen Tag im verschneiten Wald abends im „Euler“ zu schlemmen.
Drei Quadratkilometer im Norden meiner Heimatstadt Dortmund bilden das Herzstück meiner fotografischen Arbeit. Auf engstem Raum, zwischen Autobahn und Bundestraßen, stieß ich auf weitaus mehr Tiere, als ich in einer Grenzregion zwischen Stadt und Land erwartet hatte. Seit 14 Jahren dokumentiere ich dort die Vielfalt tierischen Lebens, aber auch die Veränderungen, die durch die moderne Agrarwirtschaft, Bebauung und die Klimaerwärmung verursacht werden. Viele Arten werden selten oder verschwinden ganz. Auch wenn einige Spezies, die früher selten anzutreffen waren, inzwischen häufig vorkommen, ist insgesamt ein deutlicher Rückgang der Biodiversität zu verzeichnen.
Erst 2019 bin ich zum ersten Mal nach Kenia gefahren und noch nie zuvor hatte ich die Gelegenheit, so viele Jagdszenen zu beobachten, wie in der Masai Mara. Landschaftlich anfänglich für mich als Südafrika-Fan gewöhnungsbedürftig, lernte ich insbesondere in den Morgen – und Abendstunden die grasbewachsene Weite und die sich immer wieder bizarr auftürmenden Wolkenformationen zu schätzen. Nicht nur einmal boten sie eine dramatische Kulisse für einzigartige Tierbeobachtungen. Ich werde wieder dorthin reisen, soviel ist sicher.
Hier finden sich alle Aufnahmen wieder, die nicht in eine der anderen Galerien passen. Eine bunte Mischung aus Bildern, die ich während verschiedener Reisen ins In- und Ausland aufgenommen habe.